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Bekommen die Stadtbäume genug Wasser?

28. April 2021

Einbau von Feuchtigkeitssensoren auf dem Seeländerplatz

Wir fühlen den Stadtbäumen… nein, nicht auf den Zahn. Sondern auf die Wurzel. Genau genommen messen wir, wie feucht die Erde um die Wurzeln herum ist. Wie das geht? Mittels Sensoren, die wir eigens dafür in drei Baumquartieren auf dem Seeländer versenkt haben.

Je Baumquartier wurden drei Löcher „gegraben“ oder besser gesagt mit Hilfe eines Holzpfahls und einer Handramme Löcher geschaffen, in die die Sensoren versenkt werden konnten. Eine recht schweißtreibende Arbeit für die beiden TUG-Mitarbeiter. Weniger dort, wo der Sensor recht nah an der Oberfläche platziert wurde (30 Zentimeter Tiefe). Doch da waren ja noch die Messpunkte in 60 und sogar 90 Zentimeter Tiefe. Alle acht Stunden messen die fachmännisch verbuddelten Sensoren die Leitfähigkeit des Bodens. Ist die Erde nass, wird ein kleinerer Widerstand gemessen. Ist die Erde trocken, ist der elektrische Widerstand größer. Die Daten werden über das stadteigene LoRaWAN-Funknetz übermittelt und können direkt vom Rechner oder Smart-Phone unseres Baumkontrolleurs abgerufen werden.

In 30 – 60 – 90 Zentimeter…
… Tiefe werden die Sensoren platziert

 

 

„Anhand der Daten sehen wir, wieviel Wasser bei den Wurzeln ankommt“, sagt Christoph Stotz. Die Sensoren machen deutlich, ob der aktuelle Gießplan ausreichend ist – oder ob der Baum mehr und häufiger Wasser braucht, um wachsen und gedeihen zu können. „In einem zweiten Schritt werden wir die Bewässerung der Baumquartiere automatisieren“, blickt Christoph Stotz in die nahe Zukunft. Wie das schon jetzt bei den Blumenkästen und dem Pflanzbeet rund um den Herrenberger Marktplatz der Fall ist, wird der Wasserhahn dann automatisch aufgedreht, sobald die Sensoren Alarm schlagen.

Ein Blick auf die übermittelten Sensordaten zeigt, ob die Stadtbäume ausreichend mit Wasser versorgt werden

Ein erster Testballon in Sachen Feuchtigkeitssensoren wurde bereits im vergangenen Jahr in der Nähe des Herrenberger Naturfreundehauses gestartet. Einerseits deshalb, weil in unmittelbarer Nähe eines der Gateways steht und die Datenübertragung somit in jedem Fall immer gesichert ist. Zum anderen, weil die Bäume dort mit ganz besonderen Herausforderungen zu kämpfen haben. „Der Boden ist extrem verdichtet und es dauert deshalb unglaublich lange, bis das Regenwasser am Wurzelballen ankommt“, sagt Christoph Stotz. Die Bäume auf dem Seeländer hingegen haben mit der erhöhten Strahlungswärme zu kämpfen (wie allen anderen Stadtbäumen auch, machen ihnen auch die Auswirkungen des Klimawandels zu schaffen), die sich über der großen Pflasterfläche bildet – weshalb nun auch hier Sensoren platziert wurden. Gleiches ist geplant, wenn im Laufe des Jahres auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Seelesplatz neugestaltet wird.

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