Mit Freude für die Stadt und ihre Menschen.

Sommerzeit ist Festle-Zeit!

13. Juli 2022

TuG und Inklusion

Nach zwei mageren Jahren (offizieller formuliert: Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie) stimmt dieser Satz nun endlich wieder. Was sich direkt auf den Buchungs-Kalender der städtischen Geschirrmobile auswirkt. Und auf unseren Arbeitsalltag. Die Stadt selbst, vor allem aber Vereine, Institutionen, Kirchen und Privatleute planen wieder aktiv Veranstaltungen, Fest und Feiern. Die beiden Geschirrmobile sind also gerade schwer gefragt, fast könnte man von Dauereinsatz sprechen. Denn es vergeht kaum ein Freitag, an dem sie nicht vom Hof rollen. Oder besser gesagt: Von einem PS-starken Auto vom Hof gezogen werden. Denn die Spülmaschinen auf Räder wiegen knapp zwei Tonnen. Mit an Bord sind dann in der Regel (in selteneren Fällen werden nur die Spülmaschinen angefragt und wer nur Geschirr und Besteck ausleihen möchte, ist bei uns auch richtig – doch damit schließen wir den Werbeblock bereits wieder!) zusätzlich kisten- und kiloweise Tassen, Teller, Suppenschalen, tiefe Teller, Messer, Gabeln und die, sicherlich nicht nur für Schwaben, unverzichtbaren Löffel. Kurz und gut: Alles, was man eben benötigt, um leckeres Essen servieren und genießen zu können!

Jede Woche aufs Neue: Nachzählen, Ersetzen, Spülen, neu bestücken
Natalie beim
Natalie beim Bestücken des Geschirrmobils

Dass die eben aufgezählten, hunderten Einzelteile jeweils frisch gespült und fein säuberlich gestapelt aufgeladen werden können, ist der Verdienst von Anja und Natalie. Die beiden sind fürs Nachzählen, Kontrollieren, Spülen, Zerdeppertes ersetzen, Neu kommissionieren, in Kisten Packen und Aufladen zuständig. In Eigenregie und völlig selbst-organisiert. An sich nichts Neues, schließlich ist der New-Work-Ansatz bei uns im TuG seit Jahren gelebte Realität – und dennoch möchten wir diese Eigenständigkeit an dieser Stelle ganz besonders hervorheben und wertschätzen. Denn Anja und Natalie haben jeweils eine Inklusionsstelle inne. Gleiches gilt für Sebastian.

Alle drei sind schon seit Jahren Teil des TuG-Teams. Anja und Natalie waren „damals“ als Mitarbeitende der Gemeinnützigen Werk- und Wohnstätten (GWW) zu uns gekommen, hatten bei uns einen Außenarbeitsplatz inne. Sebastian schnupperte bereits als Schüler immer wieder bei uns hinein, begann nach seinem Abschluss und mit der Begleitung der 1a Zugang Beratungsgesellschaft ein längeres Praktikum. Allen drei gemeinsam sind gewisse Einschränkungen, viel wichtiger aber: Eine tolle Entwicklung!

Was sich an einem Beispiel ganz besonders gut festmachen lässt: Sebastian hat den Führerschein der Klasse B bestanden!

Was sich aber auch im (Arbeits)Alltag zeigt: Anja, Natalie und Sebastian zählen zur Abteilung „Bauhof“, kümmern sich mit weiteren Kollegen vorrangig um die Müllstrecke. Was bedeutet, dass sie nicht nur für die Leerung, Kontrolle, Instandhaltung und Bestückung der knapp 80 Hundestationen, mehr als 70 Unterflurmülleimer und die weit über 300 „normalen“ Mülleimer im Herrenberger Stadtgebiet verantwortlich sind. Ganz nebenbei kümmern sie sich um das leidige Thema „Wilder Müll“ und wann immer Zeit bleibt – oder der übervolle TuG-Kalender das notwendig macht – werden die Drei mit anderen Aufgaben betraut. Mit Transport- und Reparaturarbeiten, mit Mäh- und Grünpflegearbeiten und (besonders wichtig für die Kollegen;))) mit der fachmännischen Pflege und Wartung des amtseigenen Getränke- und Kaffeeautomats. Kurz und gut: Alle drei sind wichtige, nicht mehr wegzudenkende, vollwertige Team-Mitglieder.

 

 

Dabei handelt es sich nicht nur um ein Lippenbekenntnis, ganz im Gegenteil! Vor inzwischen drei Jahren konnten wir Natalie und Sebastian in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Der Verzicht von Anja auf diesen Schritt hat ausschließlich formale Gründe! Mit der Zustimmung von Personalamt, Personalrat und Gemeinderat konnten die notwendigen Inklusionsstellen geschaffen werden. Innerhalb des Amtes haben die drei in Stephanie Haubner, unserer stellvertretenden Amtsleiterin, und in Martin Keller zwei direkte Ansprechpartner. Unterstützung und Hilfestellungen erfahren Anja, Natalie und Sebastian – und natürlich auch wir – durch die qualifizierten Inklusions- und Job-Coaches. „Natürlich ist und bleibt die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Berufsalltag eine Herausforderung. Für den Arbeitgeber und auch für die Kollegen“, sagt Susanne Schreiber, Baubürgermeisterin und für das TuG zuständige Dezernentin. Doch sie betont auch: „Ganz ohne Zweifel bringt es auch eine große Bereicherung mit sich. Für das Amt – und für jeden einzelnen Mitarbeitenden im Amt.“

Sebastian beim Abflammen der Strandsommer-Tische
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