Es geht auch ohne Glyphosat. Die Technischen Dienste arbeiten mit einer neuen Methode der Wildkrautbekämpfung. Ganz ökologisch.
Die Frösche im Becken neben der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof haben gut quaken. Zwar ging es in den vergangenen Tagen den Wildkräutern in der unmittelbaren Nähe an den Kragen, doch das beeinträchtigt die Amphibien und ihre schwimmenden Mitbewohner kein bisschen. Kein Wunder: Löwenzahn, Gras und Winden werden ausschließlich mit warmem Wasser bekämpft. 98 Grad heißes Wasser, um genau zu sein.
Nach einem Probelauf im vergangenen Herbst starten die Technische Dienste gerade in ihr erstes Jahr mit der Wave-Methode. Auf natürliche Weise, ganz ohne Chemie, werden damit Wildkräuter aller Art – und auf allen Belägen – nachhaltig zum Rückzug gezwungen. Das einzige, was TDH-Mitarbeiter Robert Pfister tun muss: Die Pumpe einschalten, die das Wasser aus dem 1000-Liter-Tank erhitzt. Den Hebel ziehen, der die Wasserzufuhr regelt und mit der Lanze ganz ruhig und gemächlich eine Bahn nach der anderen ziehen.
Als wäre jemand mit der Farbdose unterwegs gewesen, verfärben sich die Wildkräuter unmittelbar nach der heißen Dusche grau.
Damit die Wirkung sich voll entfalten kann, wird die Prozedur nach drei Wochen wiederholt. Da beide Male auch der Wurzelhals etwas abbekommt, stirbt die Pflanze ab. Sie wird welk, dürr – und vom nächsten Windstoß davon getragen.
Weiterer Pluspunkt: Mit dem Motto „Natur pur“ könnte man auch verschmierten Mülleimern, bemooste Sitzbänke und Graffitis an den städtischen Gebäuden zu Leibe rücken. Erste Tests laufen schon.