Mit Freude für die Stadt und ihre Menschen.

Mit natürlichem Schwung durch die Freizeitanlage

5. September 2019

Zweiter Abschnitt des Gutleuthaustalgrabens wird renaturiert

Entlang des Naturfreibads plätschert und fließt der Gutleuthaustalgraben seit inzwischen schon vier Jahren wieder in seinem ursprünglichen Bachbett. Heißt: Wie zu längst vergangenen Zeiten verläuft er dort nun wieder natürlich geschwungen und an der tiefsten Stelle des Tals. Gleiches soll nun auch für den nächsten Teil des Grabens im Längenholz erreicht werden.

In den kommenden Wochen herrscht mehr als reges Treiben auf dem Gelände der späteren Freizeitanlage: Während auf der einen Seite das Kleinspielfeld immer konkretere Formen annimmt und auf der anderen Seite die Bürgergrupe fleißig und kreativ im und für den Hortus-Garten werkelt, werden dann in der Mitte der Fläche die Arbeiten am Gutleuthaustalgraben beginnen.

„Großes Ziel der Maßnahme ist die Wiederherstellung der Durchlässigkeit des Gutleuthaustalgrabens auf seiner gesamten Länge“, fasst Simone Ehinger zusammen. Bei der Landschaftsplanerin des Amts für Technik, Umwelt, Grün (TUG) laufen die Fäden für die Renaturierung zusammen, die die Stadt Herrenberg insgesamt rund 460 000 Euro kosten wird. Gleich zwei Mal war man mit dem Förderantrag zur Aufnahme in das entsprechende Landesprogramm gescheitert, die Mitmachstadt muss die Ausgaben also komplett aus eigener Kasse finanzieren. Ein recht kostenintensives Vorhaben, das sich aber lohnen wird. Optisch und ökologisch. Denn statt wie bisher schnurgerade, wir der Graben künftig schön geschwungen durch das Gelände des mitmachParks „Mensch und Natur“, Freizeitanlage Längenholz verlaufen. Der bis jetzt noch recht schmale Graben wird an der Sohle auf eine stattliche Breite zwischen drei und sechs Meter aufgeweitet. Die Böschung wird mit zahlreichen Bäumen, Büschen und Sträuchern locker bepflanzt. Allesamt handelt es sich dabei um heimische Gehölzarten. Neben Feld-, Berg- und Spitzahorn, Rot-Erle, Vogel- und Traubenkirsche, Berg-Ulme, Winterlinde und Hainbuche, zählen dazu auch Weißdorn, Liguster, Schlehe, Schwarzer Holunder, Gemeiner Faulbaum und Roter Hartriegel.

Rohrdurchlässe und Grabenquerungen gehören bald der Vergangenheit an
Heute noch schnurgerade – bald mit natürlichem Schwung

Läuft alles nach Plan, wird das Wasser noch vor dem Jahreswechsel ungestört fließen und keine Rohrdurchlässe und Grabenquerungen mehr passieren müssen. Allenfalls darf es eine Extrarunde im neuen Tos- und Absetzbecken drehen, das das Wasser aus dem Entlastungskanal aus dem Regenüberlaufbecken „Längenholz“ vor Einmündung in den Gutleuthaustalgraben abbremst. „Das Tos- und Absetzbecken garantiert einerseits, dass selbst nach stärkeren Regenfällen die Strömung im Graben nicht zu groß wird“, sagt Simone Ehinger. „Andererseits sorgt das Becken dafür, dass sich die mitgeführten Sedimente absetzen können.“ Das Wasser kann seinen Weg also „schwerkraft-gereinigt“ fortsetzen und einen Kilometer weiter in die Ammer fließen.

I-Tüpfelchen des Ganzen: Der Oberboden, der im Zuge der Renaturierung abgetragen wird, verbleibt im Stadtgebiet. Er dient auf Kayher Gemarkung zur Ackerauffüllung und trägt somit im Gewann Kreuzwiesen zur Bodenverbesserung bei.

Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Um immer besser zu werden, brauchen wir Ihre Meinung! Klicken Sie einfach auf den entsprechenden Daumen.
Völlig daneben!
Nichtssagend.
Interessant!
Alle Daten die hier erfasst werden sind zu 100% anonym und werden nicht für Werbezwecke verwendet.
Jetzt auf Facebook mitdiskutieren.