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Melden und Amaranth lassen Blumen keine Chance

30. August 2023

Städtische Blühflächen müssen gemulcht und neu eingepflanzt werden

Jetzt muss es schnell gehen. Innerhalb der nächsten beiden Wochen müssen die als Blumenwiesen angelegten Flächen im Stadtgebiet gemulcht werden. Grund dafür – und auch für die Eile: Auf den Flächen wachsen durchgängig und fast ausschließlich Melden und Amaranth.

An sich zählen Melden und Amaranth zu den Nutzpflanzen, vor allem aber im Ackerbau werden sie als Unkraut gefürchtet. Denn sie wachsen schnell und extrem hoch, vor allem aber produziert eine Pflanze bis zu 100 000 Samen. „Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, reifen die Samen aus und im nächsten Jahr wird auf den Flächen kaum etwas Anderes mehr wachsen“, sagt Stefan Kraus, Leiter des Amts für Technik und Grün (TuG).

Ein aufmerksamer Landwirt hatte TuG vor einigen Tagen auf das wilde Wachstum in einer der vielen Blühflächen aufmerksam gemacht. Ein Kontrollgang hat ergeben, dass es auf den anderen Flächen bald ähnlich aussehen wird.

Der Grund dafür liegt auch hier in den durch den Klimawandel bedingten, veränderten Wetterbedingungen. „Aufgrund der Trockenheit im Frühjahr hatten die von uns eingesäten Blühmischungen in diesem Jahr kaum eine Chance, zu wachsen und zu blühen“, sagt Stefan Kraus.

Anders hingegen sieht es bei den Fuchsschwanzgewächsen aus, zu denen Melden und Amaranth zählen und die einerseits durch Anflug, andererseits durch den in die Flächen eingearbeiteten Sand auf die Blumenwiesen gelangt sind. „Sie keimen erst spät und somit kommt ihnen der Regen der vergangenen Wochen zugute“, gibt Stefan Kraus die Expertise seiner Mitarbeitenden der Abteilung Grün weiter. Die Folge: Melden und Amaranth haben die wenig vorhandenen Blumen inzwischen vollständig verdrängt.

Damit sich dies im nächsten Jahr nicht wiederholt, werden die Flächen nun schnellstmöglich gemulcht. Auf einzelnen Flächen wird das Grüngut abgemäht und mit dem Rechen in Handarbeit abgeräumt. Auf das zweigeteilte Vorgehen hat sich TuG in Rücksprache mit verschiedenen Experten verständigt. „Wir wollen testen, durch welche Methode langfristig gesehen das bessere Ergebnis erzielt werden kann“, sagt Stefan Kraus.

Direkt nach dem Mulchen werden die Flächen wieder frisch eingesät. Dank der aktuellen Feuchte und den noch milden Herbsttagen können so vor allem die so genannten Kalt- und Frostkeimer noch wachsen und damit über die Wintermonaten Insekten als Nahrungsquelle und Unterschlupfmöglichkeit dienen.

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