Mit Freude für die Stadt und ihre Menschen.

Herrenbergs Blumenwiesen in Kinderhänden

22. Juli 2015

Ein (hoffentlich) bunter Gruß an 30 Herrenberger Familien

Als ich letzte Woche an unseren traurig dreinschauenden Blumenwiesenbeeten vorbeifuhr, kam mir eine Idee. Warum nicht mal einen Kindergarten besuchen, mit Wildblumensamen im Gepäck, um den Kindern ihre eigenen Töpfchen samt Aussaat mit nach Hause zu geben? Ich hatte Lust, den Kindern eine Freude zu bereiten, und den Mamas und Papas zu Hause auch. Denn die gucken zum Teil sicher ähnlich traurig drein wie meine Gärtner, wenn sie auf die Hitze-darbenden Blumenwiesen zum Beispiel am E-Center schauen. Gießen ist hier nicht – die Wildblumenwiesen sind wie unsere Wiesen den Launen der Natur voll ausgeliefert. Wenn es also nicht regnet, dann gibt es auch kein künstlich zugefügtes Wasser. Das ständige Gießen dieser Flächen würde zu viel Zeit und Ressourcen kosten – das liegt einfach nicht drin im Budget.

Der Kindergarten war schnell gefunden. Die Leiterin Charlotte Tremmel aus dem Kindergarten Erhardtstraße ist mir dank „Garten Eden“ und „Aktion am Spielplatzcontainer“ keine Unbekannte, und sie war sofort dabei. (*)

Und es hat richtig Spaß gemacht! Die Kinder waren lieb wie die Lämmchen, es war mir fast schon unheimlich, wie brav die alle mitgemacht haben. Aber ich denke mal, die hatten ähnlich viel Spaß wie ich. Schön fand ich auch die Gartenerfahrung vieler Kinder. Ich mein, sie sind alle noch kleine Stöpsel! Und zum Teil schon richtig alte Gartenhasen 😉 So weiß ich nun, dass Justus eine Rose im heimischen Garten hat und Julius Tomaten gepflanzt hat, Adrian hingegen Erdbeeren. Levin nennt einen Birnenbaum sein Eigen, und Paulines Opa hat Weinstöcke (ich glaub, den Opa komm ich auch mal besuchen ;-)).

Nach dem Small Talk ging`s zur Sache, oder besser zur Tüte: Kräftig schütteln – aufreißen – Erde in Topf – Samen drauf – etwas Erde drauf – andrücken – angießen. Und fertig ist das Werk! Schlau fand ich die Idee der Erzieherinnen, jedes Töpfchen mit Namen zu versehen. Sonst wäre der Ablauf vielleicht doch nicht so friedlich vonstatten gegangen.

Und nun hoffe ich, dass die Eltern ein Auge auf die Erde im Töpfchen haben und ihre Sprösslinge ans tägliche Gießen erinnern … als Antwort auf die Wildblumenwiesen, die gerade nicht so viel Glück haben.

Stefan Kraus

 

(*) Natürlich komme ich auf Wunsch auch in andere Kindergärten. Sicher NICHT, weil ich zu viel Zeit habe, ganz im Gegenteil … Aber manchmal muss man einfach seine gewohnten Bahnen verlassen: es tut gut und man weiß hinterher wieder, wofür man tagaus, tagein ackert – zumal die Gestaltung der Kindergarten-Außenanlagen zu unseren Aufgaben zählt. Die Anknüpfungspunkte sind also da.

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