Mit Freude für die Stadt und ihre Menschen.

Herbstschau: Mitarbeiter der Stadt Herrenberg engagieren sich ehrenamtlich

8. Oktober 2014

Viele meiner Kollegen bei der Stadt wollen in ihrer Freizeit gemeinsame gute Sache machen! Die Idee hierzu wurde vor mehreren Monaten geboren, dann in einem kleinen Kollegenteam besprochen und soweit vorbereitet, dass wir diese neulich im großen Kollegenkreis an anläßlich unseres Mitarbeiterfestes vorstellen konnten. Die Idee hat einen Namen:

Herrenberger Box
Während der Herbstschau bauen wir aus einem Frachtcontainer einen mobilen Spielplatz für Flüchtlingskinder (Stand F 107 – auf dem Plan links unten). Diese Container-Umbau-Aktion trägt den Namen Herrenberger Box. Rechtzeitig zur Herbstschau wird eigens hierfür eine Crowdfunding-Plattform eingerichtet. Dort kann jeder das Projekt finanziell unterstützen.

Aber der Reihe nach:

Wir bauen mobile Spielplätze für Flüchtlingskinder
Die Zahl der Flüchtlinge steigt weltweit immer mehr an. Dieses Thema ist eine der größten weltweiten Herausforderungen unserer Zeit. Vor allem die Kinder leiden unter den Erlebnissen der Flucht und den schlechten Wohnverhältnissen in den Flüchtlingsunterkünften. Viele Kinder leiden unter den psychischen Folgen traumatischer Erlebnisse und haben keine Möglichkeit, diese zu verarbeiten. Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten helfen nachweislich, Stress zu vermindern und die Konflikte des Alltags mal für eine Weile zu vergessen.

Was Spielcontainer auszeichnet
Sie sind mobil und kommen genau dort in Einsatz, wo ein Spielplatz ein unerreichbarer Traum ist: weil die Infrastruktur fehlt, weil kein Geld da ist.

Basis sind ausrangierte Frachtcontainer. Sie werden so vorbereitet, dass vor Ort alles ganz flott geht: hier ausklappen, dort schenken und drehen, den Rest „spielerisch ausschütten“ – und siehe da: Eine kleine neue Welt tut sich auf, eine schöne Welt, eine geschützte kleine Welt, in der Kinder eintauchen und die große schlimme Welt da draußen mal hinter sich lassen können.

Der Container selbst hat zwei Funktionen: Er ist kompakte Transporthülle und ausklappbarer Spielplatz in einem.

Container sind mobil und entsprechen dem Leben der Flüchtlinge aus dem Koffer. Wird ein Flüchtlingslager geschlossen, wird auch der Container zusammengepackt und an einem anderen Ort wieder ausgepackt.

Vorgeschichte
Durch unsere Spielplatz-Neu-/Umgestaltungen kamen wir in Kontakt zur Spielplatz-Firma KuKuk und zu deren gemeinnützigen Verein namens KuKuk-Kultur e.V. Was machen die Leute in dem Verein? Sie bauen – zusammen mit anderen Freiwilligen – ausrangierte Container in mobile Spielplätze um und bringen diese in Krisengebiete, zum Beispiel in einem Flüchtlingslager im Libanon.

Bilder von den Kindern aus dem Flüchtlingslager und wie diese ihren Spielcontainer in Besitz nehmen, können Sie unter folgendem Link anschauen: Spiel-Container Libanon.

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Diese Sache ließ mich und andere nicht mehr los. Wir bauen so viel Schönes für unsere eigenen Kinder – und das ist gut so! Jeder Euro ist sehr gut angelegt. Aber was für unsere Kinder hier so selbstverständlich ist, bleibt Kindern in Krisengebieten und Flüchtlingslagern meist versagt. Warum also nicht auch mal Spielplätze für arme, benachteiligte, traumatisierte Kinder bauen – mobile Spielplätze?

Diese Containeridee ist wie ein Fass ohne Boden: Wer einmal anfängt, den lässt das Thema nicht mehr los! Jedenfalls ist das die Erfahrung unseres kleinen Vorbereitungs-Teams. So haben wir uns entschlossen, die Herbstschau als Plattform für unsere Idee zu nutzen. Da geht es schon voll los – hier soll der erste Container entstehen, vor den Augen der Öffentlichkeit.

Crowdfunding-Plattform
Die Herrenberger Box wartet auf weitere Hilfe. Für den Transport der Herrenberger Box in ein auf dem Landweg erreichbares Flüchtlingslager fehlen 5.000 Euro. Auf der eigens hierfür eingerichteten Crowdfunding-Plattform kann jeder das Projekt unterstützen. Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern. (afrikanisches Sprichwort)

Es gibt so viel zu tun. Packen wir es an – mit den vielen Fähigkeiten und Möglichkeiten, die wir haben – an dem wunderbaren, privilegierten Ort namens Herrenberg, wo wir gemeinsam arbeiten und leben. Tragen wir unser Engagement in die Stadt hinaus. Ich freue mich ungemein!!!

Ihr Stefan Kraus

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