Mit Freude für die Stadt und ihre Menschen.

Gemeinsam „hoch hinaus“

5. Mai 2020
Baumpflege

Digital und agil unterwegs: Hauptsaison beim TUG

Es grünt und blüht in der Stadt: Das freut Bürgerinnen und Bürger, Garten- und Balkonfreunde gleichermaßen – und bringt für uns jede Menge „G‘schäft“ mit sich. Denn jetzt ist die Zeit fürs Pflanzen von Bäumen und Beeten. Jetzt werden die Brunnen wieder in Betrieb genommen, können die Kehrmaschinen wieder im Dauereinsatz fahren und drehen die Hundebesitzer gerne eine Extrarunde mit ihren Vierbeinern. Das lässt sich auch unmittelbar am Füllstand der Hundestationen ablesen.

Kurzum: In den Frühlingsmonaten ist mächtig was los beim TUG. „Wenn man es so will, ist bei uns gerade Hauptsaison“, bringt es Amtsleiter Stefan Kraus auf den Punkt. Zu all den Alltagsaufgaben, zu denen die Dauerbrenner Umzüge und Transporte, Stadtreinigung, Pflegeschnitte und Mäharbeiten, Beleuchtungsausfälle und Kabelschäden gehören, werden derzeit auch große und besondere Projekte gestemmt. Allen voran die Freizeitanlage, das TUG-eigene Mammutprojekt, an dem alle drei Abteilungen des Amts schon seit Monaten Hand in Hand arbeiten und für dessen ersten Bauabschnitt langsam aber sicher der Endspurt ansteht. Doch auch „nebenan“, auf dem Gelände des Schulzentrums Längenholz war TUG in der letzten Woche aktiv. Zuerst hat der Teich des Schickhardt-Gymnasiums eine neue Sitzauflage bekommen, dann wurde vor der Pfalzgraf-Rudolf-Schule ein Sitzpodest gebaut. „Wenn man es so will, haben wir die Zeit ohne Schulunterricht optimal genutzt und konnten ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen auch am Vormittag dort arbeiten“, nennt Stefan Kraus einen Vorteil, der sich aufgrund der aktuellen Situation ergab.

Prozesse optimiert

Für den Amtsleiter aber weitaus wichtiger: „Gerade jetzt in dieser sehr herausfordernden Zeit zeigt sich, wie wichtig und richtig die Weichenstellungen waren, die wir in den letzten beiden Jahren vorgenommen haben.“ Er meint damit die Veränderungen, die mit den Schlagwörtern Prozessoptimierung, Digitalisierung und selbstorganisiertes Arbeiten zusammengefasst werden können. Gemeinsam mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg wurde an ganz verschiedenen Stellschrauben gedreht.

Als Reaktion wurde der digitale Schadensmelder eingeführt, der eine kontaktlose Bürgerkommunikation ermöglicht. Arbeitsabläufe wurden digitalisiert, alle Mitarbeitenden des Amtes mit Smartphones ausgestattet – über die sie auch Aufträge zugeteilt bekommen. Die Abteilungen Bauhof und Elektro arbeiten zusätzlich mit einem sogenannten Kanban-System, mit dem die anderen Fachämter automatisch eine Rückmeldung bekommen, sobald die erteilten Aufträge erledigt sind. „Für uns sind das jetzt schon alles Automatismen, doch sie tragen ganz entscheidend dazu bei, dass wir diese Corona-Zeit so gut meistern können“, sagt der TUG-Chef.

Dank des stadtweiten und von TUG initiierten LoRaWan-Funknetzes ergeben sich weitere Vorteile: Durch den Einbau von Mülleimersensoren können die Leerungen der großen Unterflurmülleimer-Behälter „just in time“ und auch planbar erfolgen – damit bleibt den Mitarbeitenden mehr Spielraum für andere Tätigkeiten. In den letzten Wochen konnte so der von den Stadtwerken und der Stabi initiierte Bücher- und Medien-Lieferdienst tatkräftig unterstützt werden. Eine Idee, die aus den Reihen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst kam.

Bewegliche Organisation

Die wichtigste Entscheidung war aber, eine agile Organisationsstruktur beim TUG einzuführen. Die Selbst-Organisation in der Abteilung Bauhof ist längst etabliert und auch in den beiden anderen Abteilungen wird stärker als je zuvor selbst-organisiert gearbeitet: So hat sich ein Team aus den eigenen Reihen um die Neuanschaffung von E-Rasenmähern gekümmert, die Gärtner haben neue Pflanzkonzepte erarbeitet und umgesetzt. Sobald es die aktuelle Situation zulässt, wird der Prozess @AgilesTUG weiter vorangetrieben. Das Ziel: Es soll eine gemeinsame, abteilungsübergreifende bewegliche Struktur erarbeitet und eingeführt werden. „Nur deshalb können wir in diesen ohnehin arbeitsreichen Wochen und Monaten noch Zusatzaufgaben übernehmen“, ist Stefan Kraus überzeugt. Der Amtsleiter nennt einige weitere Beispiele: Allein für die Umsetzung der Radkonzeption mussten mehr als 50 Einzelaufträge abgearbeitet werden. Weitere Parkplätze und Taxistände wurden mit Parksensoren ausgestattet – deren Daten direkt in die Herrenberger Mobilitätsplattform eingespeist werden. Die städtischen Brunnen werden derzeit neu gestrichen, die Beleuchtung der neu gestalteten Oberjesinger Ortsdurchfahrt ist fertig, der Brunnenplatz mittendrin und die Pflanzbeete an den Ortseingängen und Ausgängen bepflanzt. Jetzt kommen die Blumenkästen für die Bezirksämter und den Markplatz an die Reihe. Das i-Tüpfelchen in Herrenbergs guter Stube: Die Bewässerung wird komplett automatisiert. „Wir sind derzeit mit einer unglaublich hohen Schlagzahl unterwegs“, freut sich Stefan Kraus und er weiß: „Das ist nur möglich, weil wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“

 

Weitere Informatinen

Die Prozesse, die in der Herrenberger Stadtverwaltung im Allgemeinen und beim Amt für Technik, Umwelt, Grün (TUG) im Speziellen in den vergangenen Jahren angestoßen und auch schon umgesetzt wurden, hat die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg in einem wissenschaftlichen Aufsatz beschrieben und veröffentlicht. Mehr Informationen zum eBook und zur Softcover-Ausgabe unter https://www.springer.com/gp/book/9783658294632#otherversion=9783658294649.

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