Umgebauter Mulchkopf ermöglicht ökologischere Grünflächenpflege
Verkehrssicherheit und Biodiversität. Viele Jahre lang handelte es sich dabei um diametrale Gegensätze. Das Straßenbegleitgrün musste kurzgehalten werden, unter anderem aus Gründen der Verkehrssicherheit. Inzwischen wird das Straßenbegleitgrün auch als Lebens- und Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen wahrgenommen. Wir von TuG setzen deshalb bei der Pflege der Grünflächen seit Kurzem ein ökologischeres, tierfreundlicheres Gerät ein.
Bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns nimmt die Stadt Herrenberg längst eine strikte Zweiteilung vor. Die vom Straßenrand entfernt liegenden Flächen werden extensiv bewirtschaftet. Das bedeutet, das Grün darf ungehindert wachsen. Die unmittelbar an die Straße angrenzenden Bereiche werden hingegen weiterhin niedrig gehalten, denn: „Die Verkehrssicherheit spielt eine entscheidende Rolle“, sagt Christoph Stotz, Leiter der Abteilung Grün im TuG. „Natürlich sind auch die Faktoren Kosten und Zeit entscheidend, das muss ganz offen so kommuniziert werden“, erklärt er. Für das ökologisch hochwertige Mähen mit einem Balkenmäher und das händische Ablesen der Mahd fehlten TuG als zuständigem Fachamt derzeit die finanziellen und die personellen Ressourcen.
Tierfreundlicher mähen
Um die Pflege von Grünflächen dennoch ökologischer zu gestalten, setzen wir seit Kurzem zwei Anbaugeräte für den bereits vorhandenen sogenannten Mulchkopf ein. „Der Ökostriegel ist eine Art Frühwarnsystem für Insekten. Da er dem eigentlichen Mulchkopf vorgebaut ist, scheucht er Insekten und Kleinlebewesen frühzeitig auf und ermöglicht ihnen somit die Flucht vor den Messern“, sagt Christoph Stotz. Zugleich liegt die nachlaufende Walze lediglich an drei Punkten auf. Auch dies hilft ihnen, den Mulchgang zu überleben.
Vor wenigen Wochen wurden die Anbaugeräte geliefert. Die mähfreie Sommerzeit haben unsere Mitarbeitenden genutzt, um es am Mulchkopf zu montieren und zu testen. Beim derzeit laufenden letzten Grasschnitt des Jahres kommt er ohne Ausnahme zum Einsatz. „Für das nächste Jahr planen wir die Anschaffung eines komplett neuen Mulchkopfes“, blickt Christoph Stotz in die Zukunft. Dieser verfügt dann zusätzlich über spezielle, y-förmige Mulchschlegel, die einerseits die Sogwirkung minimieren, andererseits das Gras mit einer Länge von knapp 15 Zentimetern stehen lassen. Insekten und Kleinlebewesen haben damit noch mehr Rückzugsmöglichkeiten und Überlebenschancen.