Christoph Deyhle ist Teil unseres Stadtgärtner-Teams. Schon im Juni hatte er einen Sommerflor-Artikel für unseren Blog verfasst: Mittlerweile befinden wir uns mitten im Sommer, und der Sommerflor steht in voller Blütenpracht da – somit ist es noch nicht zu spät für diesen anschaulichen und präzisen Artikel.
„Kaum hängen die Fensterkästen an Ort und Stelle und ist mit den Eisheiligen die Bodenfrostgefahr vorüber, erhalten Herrenbergs Pflanzbeete und Pflanzcontainer ihren Sommerflor. Die Arbeit erfolgt in bewährter Weise mit zwei Gärtnerteams.
Das erste Team räumt die Winterbepflanzung ab, sticht die Rasenkante neu, versorgt die Beete mit Torf und Dünger, lockert den Boden mit einer Motorhackfräse und zieht ihn glatt. An dieser Stelle geht ein extra Dankeschön der Kollegen vom Pflanzteam an das Abräumteam, das Jahr für Jahr den Boden schön feinkrümelig vorbereitet und damit das Pflanzen erheblich erleichtert !
Das zweite Team holt bei der Gärtnerei Schmid die je nach Beetgröße erforderliche Anzahl von Pflanzen aus den Gewächshäusern und lädt sie in Kisten. Bei heißer Witterung müssen die Pflanzen in den Kisten gut angegossen werden. Dann geht es zum Beet und in die Erde. Das aktuelle Blau-Weiß-Silber-Konzept mit ca 27 Pflanzen je Quadratmeter sieht vor, in der Blütenfarbe ähnliche Pflanzen zu größeren und kleineren Einheiten zu gruppieren und dazwischen Übergänge zu schaffen. Das will auf dem Beet natürlich mit Bedacht umgesetzt werden! Doch auch bei den Pflanzbeeten und Pflanzcontainern gilt: die Kernstadt wird einheitlich nach Plan bepflanzt, die Teilorte kommen in den Genuss des jeweiligen kreativen grünen Gärtnerdaumens.
Ist ein Beet fertig bepflanzt, wird es im Anschluss sofort gegossen, um Trockenstress für die Pflanzen zu vermeiden. Dies lassen die TDH im Auftragsverfahren erledigen. Herr Schüle, unser „ Mann am Gießstab“, bringt dafür am MB-Trac sein eigenes 3000-Liter-Wasserfass mit und steht bei heißer Witterung bis zu dreimal wöchentlich am Beetrand. Auch seiner sorgfältigen Arbeit ist es zu verdanken, dass Herrenbergs Pflanzbeete auch an heißen Sommertagen so prächtig aussehen!
Zwischen den gepflanzten Blumen kommen natürlich schnell auch Wildkräuter hoch. Die dürfen gern anderswo stehen, nicht jedoch das Pflanzkonzept stören. So hacken unsere Saisonkräfte die Beete bis zum Herbst mehrmals von Unkraut frei.
Für unsere Arbeit an den Blumenbeeten erhalten wir Gärtner von Passanten oder per Mail immer wieder viel Lob, was uns natürlich sehr freut! Häufig nachgefragt werden diese schlanken, schnell hochwachsenden Blumen, deren kleine lila Blüten wie Feuerwerkssterne über dem Beet zu explodieren scheinen – es ist Argentinisches oder auch Patagonisches Eisenkraut.
Am Ende der zweiwöchigen Pflanzarbeiten sind ca. 250m² Fläche mit ca 5.600 Topfpflanzen für den Sommer versorgt! Dabei bleibt von den Gärtnern natürlich nicht unbemerkt, dass die städtischen Formhecken inzwischen längst außer Form geraten sind – unsre nächste Aufgabe im Jahresverlauf …“