Freizeitanlage im Längenholz ist offiziell eingeweiht
Eine Runde Klettern im Boulder-Container, ein paar Klimmzüge an den Calisthenics-Geräten, eine informative Runde durch den Hortusgarten, der erste Torschuss auf dem Kleinspielfeld und eine Rote Wurst. Frisch gegrillt vom Rost der öffentlichen Grillstelle.
Zu erleben gab es all bei der Einweihung des mitmachParks „Mensch und Natur“, der Freizeitanlage im Längenholz am ersten September-Sonntag 2020. Ein ganz besonderer Termin, wie Oberbürgermeister Thomas Sprißler in seinem Grußwort betonte – und das gleich in zweierlei Hinsicht. Einerseits konnten aufgrund der Corona-Pandemie solche Veranstaltungen über einen längeren Zeitraum nicht stattfinden. Andererseits kommt zur knapp einjährigen Bauzeit eine weitaus längere und durchaus wechselvolle Planungszeit für die Freizeitanlage. „Doch wie wir alle heute erleben können, hat es sich gelohnt, dran zu bleiben und dieses tolle Projekt zu realisieren“, betonte Oberbürgermeister Sprißler. „Mit dieser Anlage, zumal in direkter Nachbarschaft zum Naturfreibad, zu den Wohnmobilstellplätzen und zum Schulzentrum haben wir am Rand unserer Stadt ein tolles Naherholungsgebiet geschaffen.“ Dabei sei „schaffen“ durchaus wörtlich zu nehmen, das Motto der Mitmachstadt in ganz besonderer Weise umgesetzt worden, denn: „Sehr viele Menschen haben mitgemacht. Vieles wurde in Eigenregie geplant und auch umgesetzt.“ Von den Mitarbeitern des Amts für Technik, Umwelt, Grün (TUG) – vor allem aber auch von den Jugendlichen selbst.
Stellvertretend für alle griffen am Sonntag Moritz Schuker und Hannah Koch kurz zum Mikrofon – die beiden dankten für das Einbezogen- und Gehört werden und machten sich zugleich für beides stark.
„Natürlich braucht es manchmal einen langen Atem, doch man sieht: Es lohnt sich“, sagten die beiden Vertreter der Jugenddelegation und zielten damit in zwei Richtungen: „Wer sich einbringt, kann eigene Ideen verwirklichen“ und „Für eine Stadt lohnt es sich, die Bürger einzubeziehen und ihre Ideen aufzugreifen, denn so erreicht man viele und erzielt eine höhere Akzeptanz“ so die zentralen Botschaften der beiden Jugendlichen. Ähnlich äußerte sich Norbert Heumüller, Sprecher der Bürgergruppe „Hortus Herrenbergensis“. Man freue sich, innerhalb der Freizeitanlage die Idee des Bürgergartens nach dem 3-Zonen-Konzept umsetzen zu können und über die große Altersspanne derjenigen, die Ertrags-, Hotspot- und Pufferzone anlegen. Junge Familien bringen sich ein, zudem werde auch der „Rollator-Highway“ und die eigens angelegten Hochbeete intensiv genutzt. Dass die Herrenberger Freizeitanlage nicht nur innerhalb der Stadt, sondern weit darüber hinaus als Leuchtturmprojekt gesehen werden kann, davon war Thomas Bopp überzeugt. Wie der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart – die Region hat den Bau der Anlage mit 260 000 Euro gefördert – betonte, sei beim mitmachPark der Name wirklich Programm: „Hier kommen Mensch und Natur zusammen. Die Freizeitanlage ist ein Ort, an dem man Urlaub machen kann und dies direkt vor der einen Haustür“, so Thomas Bopp. Ein Aspekt, der gerade in der aktuellen Zeit ungemein wichtig sei.
Nach den Grußworten fiel direkt der Startschuss zum „Urlaubsbeginn“. Die Aufforderung von Oberbürgermeister Sprißler zum Klettern und Spielen, Chillen und Grillen verhallte nicht ungehört – innerhalb kürzester Zeit füllten sich die einzelnen Stationen mit Leben. Nebenbei bekamen die Besucher durch den eigens konzipierten Baustellenfilm Einblicke in die Arbeit der vergangenen 14 Monate. Sie konnten dem Bautrupp des Dirtbike-Parks bei deren Testfahrten zusehen, eine Runde DiscGolf spielen oder auch Nico Hiemer über die Schulter schauen. Der Sprayer vervollständigte sein Graffiti auf der Rückseite und der Innenwand des Chill-Containers. Der Schriftzug dort darf durchaus als Motto für die gesamte, nun eingeweihte Freizeitanlage gesehen werden: Entspannen!
Vom Spatenstich zur Eröffnung – und das in 3:24 Minuten. Hier gehts zum Baustellenfilm.