Wellness-Kur für ältesten Herrenberger Stadtbaum
Der mit Abstand älteste Stadtbaum auf Herrenberger Gemarkung steht auf halbem Weg zwischen Schlossberg und Altem Rain: Es ist die Eiche am Roten Meer. Vor weit mehr als 350 Jahren wurde sie gepflanzt. Ihren Status als Naturdenkmal hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte ebenso verdient wie die ganz besondere Wellness-Kur, die sie in dieser Woche genießen durfte.
In Zusammenarbeit mit einer jungen, innovativen Firma haben unsere beiden Baumkontrolleure in dieser Woche am Roten Meer für frischen Wind gesorgt. Nicht hoch droben in der Baumkrone – dafür sorgt die Natur schon selbst. Ziel des Arbeitstreffens in unmittelbarer Nähe zur Teuchel-Murmelbahn und zum jüngst eingeweihten „Erlebnispfad Tiere“ war eine Bodendurchlüftung.
„Die Bodendurchlüftung sorgt dafür, dass der im Laufe der Zeit extrem verdichtete Boden wieder gelockert wird“, sagt Tobias Geysel. Mittels Druckluft – durch eine entsprechende Lanze in den Boden geleitet – wird der Boden aufgebrochen. Die wunderbaren Folgen: Regenwasser kann wieder ausreichend versickern, der natürliche Gasaustausch wieder stattfinden. Die verbrauchte, CO2-haltige Luft aus der Tiefe kann also wieder besser durch Frischluft ersetzt werden. Darüber hinaus fühlen sich im gelockerten Boden Würmer, Insekten und alle anderen, nützlichen Krabbeltierchen pudelwohl. Die Mikroorganismen, so der fachlich richtige Oberbegriff, sind neben Wasser und Sauerstoff existentiell wichtig für einen gesunden Boden – und somit auch für einen gesunden Baum. „Zusammen mit unseren anderen Schutz- und Pflegemaßnahmen hilft uns die Bodenbelüftung dabei, unseren alten Riesen möglichst lange zu erhalten“, bringt es Tobias Geysel auf einen ebenso kurzen wie einfachen Nenner und er setzt hinzu: „Bei uns geht Baumpflege von der Krone bis zu den Wurzeln“.